Im Mai war ich insgesamt drei Wochen unterwegs. Erst zwei Wochen Urlaub und dann ein Trip für die Arbeit. Also drei Wochen voller geiler Erlebnisse, cooler Leute, gutem Essen, Entspannung, Bier, Party, geilen Orten und so weiter... Urlaub kurzgesagt.
Zusammengefasst verlief meine Reise so: Arusha – Mwanza – Bukoba – Kampala – Nil – Jinja – Kampala – Lake Bonyooni – Kigali – Gisenji – Kigali – Kahama – Mwanza – Arusha.
Da die Meisten der ebengenannten Orte, wahrscheinlich den wenigsten was sagen und man dadurch ja auch nicht weis was ich wo erlebt habe, werde ich noch ein bisschen in Detail gehen.
Angefangen hat meine Reise selbstverständlich in Arusha, wo auch sonst, diesmal war der Start allerdings ein bisschen anders. Dazu muss man wissen, dass ich die vier Wochen davor sozusagen eine Mitbewohnerin hatte. Anna, eine Freiwillige aus unserer Truppe, hat ein einmonatiges Praktikum bei Mobisol gemacht und in der Zeit bei mir zuhause gelebt. Anyway. Der Abend vor meinem Reisestart war auch ihr letzter Abend in Arusha, also haben wir beschlossen nochmal zusammen die Sau rauszulassen.
Das Ergebnis war, dass ich morgens um sechs, nach ca. einer Stunde Schlaf, noch nicht ganz wieder frisch in den Bus nach Mwanza gestiegen bin. Erstaunlicher Weise ging es mir gar nicht so schlecht wie ich befürchtet hatte, daraus schließt sich die Erkenntnis: Qualität zahlt sich doch aus!
Nach
der mehr oder weniger ertragbaren Busfahrt kam ich abends in Mwanza an. Und irgendwie hab ich da angefangen wo ich am Morgen ausgehört hab. Mit unseren beiden Mwanza Jungs Tobi und Jona musste ich
auch das Nachtleben in der Stadt am Viktoria See erkunden. Aber halb so wild, hatte ja schließlich Urlaub!
Am nächsten Abend ging es zusammen mit Tobi und der Nachtfähre von Mwanza nach Bukoba, was auf der anderen Seite des Viktoria Sees liegt. Der Abend verlief ruhig, die Kojen waren bequem, wir
hatten ein Bügeleisen in unserem Zimmer (wozu auch immer man sowas auf einer Fähre braucht!?) und wir lernten noch einen österreichischeren Freiwilligen aus Sambia kennen, was sich am nächsten
Tag als echter Glücksgriff erwies.
Früh am nächsten Morgen kamen wir in Bukoba an. Tobi und ich überlegten, ob wir am selben Tag noch nach Kampala weiterfahren sollten, entschieden uns dann aber dafür einen Tag in Bukoba zu bleiben. Zusammen mit Phillip, dem Samibia – Freiwilligen, trafen wir Fortunatus (ein Bekannter einer Freundin von Phillip). Fortunatus hat uns gleich ein Paradebeispiel tansanischer Gastfreundschaft geliefert und lud uns nach nicht mal Zehn Minuten zu sich ein. Den restlichen Tag verbrachten wir mit ihm. Er zeigte uns Bukoba, ohne ihn wäre es wahrscheinlich ein ziemlich langweiliger Tag gewesen. Da er gerade ein Soziales Jahr in Deutschland gemacht hatte, war es unglaublich spannend sich mit ihm zu unterhalten und zu erfahren, was er so über Deutsche denkt und was für Erfahrungen er so gemacht hat. Ziemlich geiler Tag einfach!
Irgendwann nachmittags kamen wir in Kampala an sind aber nur eine Nacht geblieben, da es am nächsten Morgen direkt weiter zum Rafting ging.
Früh morgens ging es los, es war mittlerweile Mittwoch und ich hatte die letzten 4 Tage nicht ausschlafen können. Dementsprechend war müde war ich noch als
unsere Mitrafter zu uns ins Auto stiegen. Drei deutsche Freiwillige aus Kigali, die trifft man in Ostafrika irgendwie überall. Mit den drei Mädels haben wir uns ziemlich schnell, sehr gut
verstanden.
Das Rafting auf dem Nil hat unglaublich viel Spaß gemacht! Insgesamt waren es in etwa acht Rapids (Stromschnellen) und gut 20 km Gesamtstrecke. Ein
geiles Mittagessen war inklusive und wir sind ca. 3-mal gekentert was eigentlich auch ziemlich viel Spaß macht.
Abends haben wir zusammen mit den drei Mädels in der Rafting-Lodge gepennt (die erste Nacht ist im Preis inklusive), wo wir dann auch gleich noch eine Nacht mehr geblieben sind weil so schön war. Eigentlich haben wir nur gechillt, ich hab mich aber auch noch im Bungee Springen Probiert, was auf echt ziemlich geil war.
Nachmittags, mittlerweile war es Freitag, ging es zurück nach Kigali wo wir auch gleich Großstadtfeeling bekamen. Sprich Stau. Und zwar nicht zu wenig. Dann endlich wieder im Backpackers angekommen ging es auch gleich wieder weiter, dass Nachtleben Kampalas erkunden. Zusammen mit Vivien, eine der Freiwilligen aus Kigali, haben wir also mehr oder weniger die Stadt unsicher gemacht.
Das Wochenende über sind wir noch in Kigali geblieben, haben es aber eher ruhiger angehen lassen. Auf dem Plan standen Dinge wie die Nationale Moschee zu besichtigen, auf den Markt zu gehen, durch Kampala zu streifen, Postkarte für Fortunatus Familie zu schreiben und irgendwie sind wir auch noch in einem Hindi Tempel gewesen. Alles in allem ist Kampala eine ziemlich schöne, lebhafte aber auch große und volle Stadt. Der Verkehr ist fast genauso schlecht wie in Dar Es Salam. Trotzdem hat Kampala mir irgendwie gefallen.
Bevor es weiter nach Ruanda ging sind Tobi und ich noch in den Süden Ugandas gefahren, genauer gesagt an den Lake Buyooni. Ein unglaublich schöner Frischwasser See. Mit dem Kanu ging es zu einer Insel Lodge, ein wunderschön ruhiger Spot, der zum schwimmen im doch recht frischen Wasser einlädt. Auf der Insel haben wir außer einer kleinen Wanderung eigentlich nichts unternommen. War aber echt mal schön ein bisschen Ruhe zu haben. Sowas kriegt man ja in Großstädten eher wenig.
Am Mittwoch unserer zweiten Reisewoche ging es dann nach Ruanda. Ruanda ist irgendwie ganz anders als die anderen Länder. Klein, bergig, gut Straßen, sehr sauber, es liegt so gut wie kein Müll auf den Straßen. Besonders Kigali ist von einer typischen „westlichen“ Stadt eigentlich kaum zu unterscheiden. Ruanda hat mich auf jeden Fall ganz schön beeindruckt.
Die erste Nacht haben wir bei Vivien und ihrem Mitbewohner geschlafen, sie haben uns freundlicherweise beherbergt. Am nächsten Tag sind Tobi und ich irgendwo ins Ruandische „Outback“ gefahren, sprich halt auf irgendeinen Hügel, weil wir im Wald wandern wollten. Das mit dem Wald hat allerdings nicht so gut geklappt, trotzdem war es ein Erlebnis über die Hügel zu stapfen und eine ziemlich spaßige Piki-Fahrt war auch dabei.
Abends haben wir uns dann in Gisenji, eine Stadt an der Kongolesischen Grenze getroffen und den Abend dort mit Freunden von ihr verbracht. Am nächsten morgen wollten wir eigentlich irgendwelche heißen Quellen wandern, haben uns aber irgendwie ziemlich verlaufen. Nachdem wir eine Stunde durch die sengende Mittagshitze, natürlich hatten wir kein Wasser dabei, gestapft waren hat uns freundlicherweise mal jemand erklärt das wir in die völlig falsche Richtung gegangen sind. Er war aber auch gleich so freundlich uns zu den Quellen zu führen. Wir sind sogar dran vorbei gelatscht, sind also eine Stunde völlig umsonst durch die Gegend gelaufen. Aber was solls, war trotzdein ein lustiger Ausflug.
Nach einer erfrischenden Dusche ging es zurück nach Kigali. Obwohl Kigali nur 25 Km Luftlinie von Gisenji entfernt ist, braucht man für die Strecke gute drei Stunden. Das liegt daran, dass Ruanda einfach sehr hügelig ist und die Strecke so gute 150Km lang ist. Trotzdem sind die Wege nichts im vergleich zu Tansania.
Zurück in Ruanda musst dann auch selbstverständlich das lokale Nachtleben ausprobiert werden. Alles andere wäre ja auch indiskutabel gewesen.
Die restliche Zeit in Kigali haben wir Sachen gemacht wie das Genozide Museum zu besuchen, eine Mini WM zu spielen (und jedes Speil haushoch zu verlieren), ein Huhn zu schlachten, die Stadt zu erkunden, auf eine naja Konzert zu gehen oder auch einfach mal zu chillen.
Leider ging die Zeit in Kigali viel zu schnell vorbei, wie das halt bei Urlaub eigentlich fast immer so ist und Tobi und ich mussten weiter nach Kahama zum National Renewable Energy Day.
Also sind wir zusammen mit Jan und Sarah, die beiden haben zur gleichen Zeit in Ruanda Urlaub gemacht, von Kigali nach Kahama gefahren. Jetzt ging es theoretisch wieder ans arbeiten. Praktisch haben Tim, Jona, Sarah, Jan, Tobi und ich eigentlich die meiste Zeit gechillt, uns Unterhalten, uns irgendwelche Sachen angeguckt oder was man halt so macht wenn man sich lange nicht gesehen hat. Der Renewable Energy Day ist ein Event von TAREA und ist im Prinzip eine Messe für erneuerbare Energien. Es gab ein paar Aussteller, einen Field Visit und ein paar Vortrage. Also durchaus interessant, aber irgendwie hatte ich mich ein bisschen mehr erhofft.
Bevor es zurück nach Arusha ging bin ich nochmal zurück nach Mwanza gefahren. Erstens hatte ich ein paar Sachen dort gelassen, nirgends außer in Arusha brauch man in Ostafrika dicke Pullis, und zweitens hatte ich noch nicht wirklich Lust wieder nach Arusha zurückzukehren. Also hab ich nochmal ein Wochenende in Mwanza inklusive schwimmen und Grillfest mitgenommen.
Trotzdem war es irgendwie schön dann am Sonntagabend nach drei Wochen wieder nach Arusha zu kommen! Alles in allem, ein ziemlich geiler Urlaub den ich noch lange in Erinnerung behalten werde.
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